6 verbreitete Mythen rund um Motoröl

Sogenannte Urban Myths gibt es viele – und einige davon handeln auch vom Motorenöl bei Fahrzeugen. Welche es gibt und inwieweit sie vielleicht auch ein wenig Wahrheit beinhalten, zeigen wir dir im folgenden Artikel auf.

1. Das Motoröl sollte alle 3.000 Meilen gewechselt werden

Dies ist falsch und es handelt sich klar um einen überholten Mythos. Denn moderne Fahrzeuge und Motoröle sind so konstruiert, dass zwischen den Ölwechseln viel mehr Zeit vergehen kann. Das richtige Intervall hängt dabei vielmehr von der Marke und dem Modell des Fahrzeugs, als auch von den Fahrbedingungen und der verwendeten Ölsorte ab. Die meisten Fahrzeuge können heute zwischen 5.000 und 7.500 Meilen oder sogar mehr fahren, bevor ein Ölwechsel erforderlich ist.

Autoölflaschen zum Verkauf in einer Werkstatt

2. Synthetisches Öl verursacht Lecks in älteren Fahrzeugen

Auch hierbei handelt es sich klar um einen Mythos und nicht um die Wahrheit. Synthetisches Öl ist so konzipiert, dass es im Vergleich zu herkömmlichem Motorenöl einen besseren Schutz und eine bessere Leistung bietet. Es ist ein Mythos, dass synthetisches Öl Lecks verursacht. Wenn ein älteres Fahrzeug nach der Umstellung auf synthetisches Öl undicht wird, ist es viel wahrscheinlicher, dass das synthetische Öl bereits vorhandene Lecks freigelegt hat, die zuvor durch das dickere konventionelle Öl abgedichtet wurden.

3. Dickeres Öl ist für alle Motoren besser

Ein weiterer Mythos und klar falsch. Die Viskosität des Motoröls wird vom Hersteller so festgelegt, dass sie den Anforderungen des Motors entspricht. Es ist ganz im Gegenteil so, dass die Verwendung von zu dickem Öl kann zu schlechter Schmierung, geringerer Kraftstoffeffizienz und erhöhtem Motorverschleiß führen kann. Halte dich daher immer an die Empfehlungen des Herstellers für die richtige Ölviskosität.

4. Mit Additiven kann man die Ölwechselintervalle auf unbestimmte Zeit verlängern

Auch hier: Falsch. Es gibt zwar Ölzusätze auf dem Markt, die behaupten, die Ölwechselintervalle verlängern zu können, aber den wichtigsten Faktor für die Ölwechselintervalle stellt die Fähigkeit des Öls, die richtige Schmierung aufrechtzuerhalten und den Motor zu schützen dar. Additive können dabei nicht alle Faktoren ausgleichen, die dazu führen, dass sich das Öl mit der Zeit abnutzt. Wir empfehlen dir daher nach wie vor, das Öl gemäß den Richtlinien des Herstellers zu wechseln.

5. Die Farbe des Motoröls ist ein zuverlässiger Indikator für seinen Zustand

Hierbei handelt es sich immerhin um eine Halbwahrheit. Denn die Farbe des Öls kann tatsächlich Aufschluss über dessen Zustand geben, ist aber nicht der einzige Indikator. Frisches Motoröl hat in der Regel eine helle Bernsteinfarbe, aber im Laufe der Nutzung kann es durch Verunreinigungen dunkler werden. Bei modernen Motoren und die im Motorenöl enthaltenen sogenannten Detergenzien ist jedoch die Farbe des Öls nicht mehr wirklich aussagekräftig. Um den Zustand des Öls in deinem Fahrzeug genau zu beurteilen, solltest du dich auf die vom Hersteller empfohlenen Ölwechselintervalle verlassen und eventuell eine Ölanalyse durchführen lassen.

6. Motoröladditive können die Kraftstoffeffizienz erheblich verbessern

Dieser Mythos ist weitgehend falsch. Einige Ölzusätze behaupten zwar, die Kraftstoffeffizienz zu verbessern, aber ihre Auswirkungen sind tatsächlich oft vernachlässigbar. Moderne Motoröle enthalten bereits Additive, die sorgfältig formuliert sind, um optimale Schmierung und Leistung zu gewährleisten. Eine wesentliche Verbesserung der Kraftstoffeffizienz würde wahrscheinlich Änderungen erfordern, die über die Verwendung von Additiven hinausgehen.

Mechaniker öffnet die Motorhaube eines Autos, um das Motoröl zu wechseln

7. Es ist in Ordnung, verschiedene Marken und Typen von Motoröl zu mischen

Dieser Mythos ist teilweise wahr. Im Allgemeinen ist es am besten, sich an denselben Typ und dieselbe Marke von Motoröl zu halten, um eine gleichbleibende Leistung zu gewährleisten. Das Mischen von Ölen mit unterschiedlichen Viskositäten oder Formulierungen kann die Funktionsweise des Öls beeinträchtigen und möglicherweise nicht den gewünschten Schutz bieten. Wenn du das Öl aus bestimmten Gründen wechseln musst, empfehlen wir dir das Handbuch deines Autos oder einen Profi zu Rate zu ziehen.