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Wie Sie Ihre Reifen schützen können?

Die Sache ist eigentlich ganz einfach: Ohne Reifen, kein Fahren. Die Bedeutung Ihrer Autoreifen ist damit unbestritten. Sie sorgen sowohl für Fahrspaß als auch für Ihre Sicherheit. Doch sie sind mit jeder Fahrt großen Belastungen ausgesetzt und sollten entsprechend geschützt werden. Wir zeigen Ihnen im folgenden Artikel, wie Sie Ihre Reifen schützen können.

Das Leben Ihrer Reifen vereinfachen & verlängern

Natürlich sind der Motor, die Lichtmaschine oder auch der Vergaser wichtige Bestandteile Ihres Fahrzeuges, ohne die es nicht fahren könnte. Doch alle diese Funktionen nützen nichts ohne Reifen. Ja, grundsätzlich könnten Sie auch nur auf den Felgen fahren, doch die Fahrt wäre von sehr kurzer Dauer und auf jeden Fall nicht sicher.

Die Autoreifen tragen das Gewicht Ihres Fahrzeugs und stellen den Kontakt mit dem Boden her. Dadurch gewährleisten sie die Stabilität und Sicherheit beim Fahren – insofern sie gut erhalten und damit voll funktionsfähig sind. Ist dies nicht der Fall, verlieren sie ihren Grip und damit verschlechtert sich die Bremsleistung des Fahrzeuges sowie auch der Rollwiderstand bei Schnee.

Dabei geht es nicht allein darum, nicht über scharfe, den Reifen wohlmöglich beschädigende Objekte zu fahren, sondern vielmehr darum die Reifen allgemein in einem guten Zustand zu behalten.

Nahaufnahme einer Hand, die den Druck eines Reifens kontrolliert

Wie lange ist die Lebensdauer von Reifen?

Grundsätzlich gibt es keine gesetzlich festgelegte Lebensdauer für Autoreifen. Denn der Zustand der Reifen hängt sehr stark von deren Nutzung ab und entsprechend auch davon, wie gut sie geschützt werden.

Denn Hitze, Kälte und insbesondere der ständige Abrieb während des Fahrens setzen dem Reifen zu. Über die Zeit verlieren die Reifen ihren Grip. Werden sie jedoch gut erhalten, können Sie Ihre Reifen für bis zu 50 Tausend Kilometer verwenden, wobei wir Ihnen empfehlen, die Reifen grundsätzlich nach spätestens 10 Jahren zu ersetzen.

Wie schnell die Reifen altern bzw. wie schnell sie sich abnutzen, hängt dabei stark von der Nutzung und den allgemeinen Rahmenbedingungen ab. Werden die Reifen häufig mit Hitze und UV-Licht konfrontiert, werden sie früher porös. Auch spielt es eine ausschlaggebende Rolle, wie oft Sie mit Ihrem Auto und wie weit Sie fahren.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen daher, jeweils im Überblick zu behalten, wie viele Kilometer Sie pro Jahr fahren und sich auch dessen bewusst zu sein, ob Ihr Fahrzeug jeweils viel im Freien steht und wie die Wetterbedingungen sind. Lesen Sie im Folgenden weitere 9 Tipps dazu, wie Sie Ihre Reifen schützen und so ihre Lebensdauer verlängern und Ihre Sicherheit und Ihren Fahrspaß gewährleisten können.

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1. Die wichtigsten Merkmale der Reifen kennen

Um Ihre Reifen am besten schützen zu können, ist es wichtig, die spezifischen Eigenschaften der Autoreifen zu kennen. Denn nicht jeder Reifen ist gleich und je nach dem, bestehen Unterschiede in den Eigenschaften.

Angaben dazu finden Sie jeweils auf der Seite der Reifen. Dort sind unter anderem meist Angaben zu den Abmessungen, zum Modell, zur maximalen Belastung und zum optimalen Druck sowie zur empfohlenen Höchstgeschwindigkeit und das Produktionsdatum angegeben.

Diese Merkmale zu kennen ist wichtig, denn so können Sie sicherstellen, dass Sie Ihre Reifen optimal nutzen. Wenn Sie zum Beispiel das maximale Gewicht kennen, können Sie eine Überlastung des Autos vermeiden und so Schäden an der inneren Struktur der Reifen verhindern.

2. Die Reifen visuell prüfen

Es lohnt sich und wir empfehlen Ihnen, die Reifen Ihres Fahrzeugs in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Nur so können Sie feststellen, ob sich Gegenstände wie Nägel, Drähte oder Steine in den Reifen verfangen haben und diese entsprechend entfernen.

Gleichzeitig sollten Sie bei der visuellen Überprüfung jeweils auch auf unregelmäßigen Reifenverschleiß achten, da dieser ein Hinweis auf Probleme mit der Lenkung und Aufhängung darstellt. Wenn Sie zum Beispiel eine innere oder äußere (nicht beidseitige) Abnutzung der Reifen feststellen, ist das ein Zeichen für eine schlechte Achsvermessung. Ist die Abnutzung hingegen nicht linear über die Reifenoberfläche verteilt, könnte dies auf ein Problem mit der Aufhängung hindeuten. In beiden Fällen ist es wichtig, das Fahrzeug einem Fachmann zur Überprüfung und Reparatur zu übergeben.

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3. Die Abnutzung der Reifen regelmäßig überprüfen

Als neuer Fahrer oder neue Fahrerin wurde Ihnen bestimmt gesagt: „Fahre nicht mit abgefahrenen Reifen“. Diese erste Lektion ist von großer Bedeutung. Oft wissen Fahrerinnen und Fahrer jedoch nicht genau, wie ein optimales Reifenprofil aussehen sollte bzw. wie hoch die Mindestprofiltiefe ist.

Wenn Sie nachsehen, hat jeder Reifen eine 1,6 mm hohe Gummiwulst, die quer über die Rillen verläuft und normalerweise von den Initialen TWI oder einem Dreieck begleitet wird. Dies ist der Reifenverschleißanzeiger. Wenn der Reifenverschleiß diese Markierung erreicht, bedeutet dies, dass er die Sicherheitsgrenze erreicht hat und es Zeit ist, einen neuen Reifen zu kaufen. Beachten Sie dabei, dass die Reifenverschleißanzeige bei einem Lkw eine andere Höhe haben kann.

4. Reifendruck immer kontrollieren

Der Reifendruck ist entscheidend für die Haltbarkeit der Reifen und die Sicherheit Ihres Fahrzeugs. Es ist wichtig, den Reifendruck innerhalb des vom Hersteller empfohlenen Bereichs zu halten. Zu hoher oder zu niedriger Druck verringert die Bodenhaftung der Reifen und beeinträchtigt die Stabilität des Fahrzeugs. Hinzu kommt, dass der falsche Reifendruck auch zu erhöhtem Verschleiß führt und sich die Reifen so schneller abnutzen.

Angaben zum vom Hersteller empfohlenen Reifendruck finden Sie dabei an der Fahrertür oder am Tankdeckel Ihres Fahrzeugs. Dort befindet sich ein Schild mit den entsprechenden Angaben. Wichtig zu wissen hierbei: Gehen Sie nicht von Zahl aus, die auf dem Reifen steht, da dieser Druckwert möglicherweise nicht für Ihr Fahrzeug geeignet ist.

Es wird empfohlen, den Druck monatlich oder jeweils vor einer längeren Fahrt zu überprüfen. Vermeiden Sie dabei eine Überprüfung, wenn die Reifen heiß sind, da es aufgrund der hohen Temperaturen zu einem Druckunterschied kommen kann. Deshalb sollten Sie 2 Stunden warten, oder, wenn Sie nicht warten können, 0,3 bar zum empfohlenen Druck hinzufügen.

5. Die Räder ausrichten

Eine ausschlaggebende Rolle beim vorzeitigen Verschleiß Ihrer Reifen spielt auch die Lenkung des Fahrzeugs. Dabei führt eine schlechte Achsvermessung zu mangelnder Traktion und Stabilität, doch auch zu vorzeitigem Verschleiß der mechanischen Komponenten und in schweren Fällen sogar zu Bruchgefahr.

Eine Achsvermessung wird in der Regel alle 10’000 km durchgeführt. Dabei werden die 4 Räder gerade ausgerichtet, um sie vollständig auf die Oberfläche abzustimmen. Dadurch wird verhindert, dass die Reifen schleifen und der Reifenverschleiß zunimmt.

Die Achsvermessung kann jedoch jederzeit durchgeführt werden, insbesondere wenn Sie Reifen oder Aufhängungskomponenten austauschen oder wenn das Auto einen starken Aufprall erlitten hat. Außerdem sollten Sie eine Fachwerkstatt aufsuchen, wenn Sie Vibrationen am Lenkrad spüren oder wenn das Fahrzeug seitlich ausschlägt. In diesem Fall werden Bleigewichte an bestimmten Punkten des Rades angebracht, damit es sich gleichmäßig um seine eigene Achse dreht und so sowohl die Stabilität als auch die gleichmäßige Abnutzung gewährleistet wird.

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6. Die Aufhängung ausrichten

Wie auch bei der Lenkung wird auch die Radaufhängung betreffend empfohlen, sie alle 10’000 km auszurichten. Dies ist ein wichtiger Vorgang, da die Rad-Reifen-Baugruppe so konstruiert ist, dass sie auf das auf sie ausgeübte Drehmoment in einer bestimmten Weise reagiert. Wenn die Aufhängung nicht richtig eingestellt ist, wird der Reifen ungleichmäßig abgenutzt, was zu einem vorzeitigen Verschleiß führt.

Auch hier müssen Sie jedoch nicht auf die 10’000 km warten, um die Ausrichtung zu überprüfen. Wir empfehlen Ihnen, jedes Mal, wenn Sie das Gefühl haben, dass das Auto seltsam fährt und schwankt, eine Fachwerkstatt aufzusuchen.

Infografik mit 2 Möglichkeiten der Raddrehung zum Schutz der Reifen

7. Die Reifen rotieren

Es ist eine Tatsache, dass sich die Reifen an der Vorderachse in der Regel schneller abnutzen. Um die mittel- und langfristigen Kosten zu senken, können Sie die Reifen Ihres Autos rotieren lassen. Durch diese Rotation wird die Abnutzung aller Reifen vereinheitlicht, so dass sie während ihrer gesamten Lebensdauer gleichmäßig abgenutzt werden und ein stabileres und effizienteres Fahrverhalten ermöglicht wird.

Im Durchschnitt werden die Reifen alle 5’000 bis 10’000 km gewechselt. In der Regel werden die Hinterreifen gegen die Vorderreifen ausgetauscht. Man sollte jedoch berücksichtigen, auf welcher Seite die Räder montiert sind und ob sie auf einer angetriebenen Achse waren. Wir empfehlen Ihnen diesen Reifenwechsel bzw. die Rotation der Reifen jeweils vom Fachmann durchführen zu lassen.

8. Hindernisse auf der Straße vermeiden zum Schutz

An Gefahren für Ihre Autoreifen mangelt es auf den Straßen nicht, sei es auf Autobahnen, Gemeindestraßen oder innerhalb von Städten. Schlaglöcher, Steine, Fahrbahnschwellen und beschädigte Kanaldeckel sind dabei nur einige der Dinge, die die Reifen beschädigen können. Unsere Empfehlung beim Antreffen solcher Hindernisse: Reduzieren Sie auf jeden Fall präventiv Ihre Geschwindigkeit. Es lohnt sich ebenfalls Ihre Geschwindigkeit jeweils stufenweise und nicht allzu plötzlich zu reduzieren, das plötzliches, abruptes Bremsen die Reibung zwischen Reifen und Boden erhöht und somit den Verschleiß vergrößert.

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9. Die Ventile auswechseln

Ihre Reifen sind nur mit der entsprechenden Luft gefüllt voll funktionstüchtig. Um eben diese Luft im Reifen zu erhalten und dafür zu sorgen, dass keine Feuchtigkeit in den Reifen dringt, sind die Ventile zuständig. Entsprechend empfehlenswert ist es, eben diese Ventile regelmäßig zu kontrollieren und auszuwechseln. Ebenso lohnt es sich auf qualitativ hochwertige Kappen für die Ventile zu setzen, so dass diese vor Staubpartikeln geschützt und Ihre Funktion nicht dadurch beeinträchtigt wird.

Das regelmäßige Auswechseln der Ventile empfiehlt sich auch, da sie aus Gummi bestehen und über die Zeit verschleißen können. Sie können zudem durch hohe Geschwindigkeiten oder auch bei unvorsichtiger Handhabung während der Druckmessung beschädigt werden.

Dabei beeinträchtigt die Abnutzung der Ventile die Leistung der Reifen, da sie Luftverluste zulassen können. Wenn dies der Fall ist, sollten Sie sie so bald wie möglich ersetzen, um Ihre Sicherheit nicht zu gefährden. Außerdem sollten Sie die Ventile bei jedem Reifenkauf austauschen.